„Wir müssen alle erst lernen, mit der Situation umzugehen“

15.04.20, 12:28
Kaspar Mueller-Brinkmann
200409_Menüservice_während_Corona_mr (c) Alois Müller

Menüservice der Caritas in Zeiten von Corona

Rhein-Erft-Kreis – Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen sind allgegenwärtig. Besonders betroffen sind viele ältere Menschen im Rhein-Erft-Kreis, die auf Aktivitäten und vor allem persönliche Kontakte verzichten müssen. Das spüren auch die Mitarbeitenden des Menüservices des Caritasverbandes Rhein-Erft. Brachten sie früher oft Zeit für ein paar nette Worte und einen kurzen Plausch mit, heißt es heute: Abstand halten und rasch zum nächsten Kunden – auch weil die Nachfrage gestiegen ist. Speisen stellen die Mitarbeiter in Warmhalteboxen vor der Türe ab. Viele Senioren leiden unter dem eingeschränkten Kontakt und auch den Fahrern fehlt die soziale Komponente ihres Dienstes. „Wir müssen alle erst lernen, mit der neuen Situation umzugehen“, sagt Judith Decker, Leiterin des Menüservice beim Caritasverband.

Leise, schwappende Geräusche sind neuerdings in den Menüservice-Mobilen der Caritas zu hören. Jeder Fahrer hat einen Fünf-Liter-Kanister mit frischem Wasser, Flüssigseife und Desinfektionsmittel an Bord. Zudem tragen die Mitarbeitenden Handschuhe und Schutzmasken aus Stoff. „Unsere Kunden gehören wegen ihres Alters zur Risikogruppe. Deshalb ist der Infektionsschutz wichtig. Nicht zuletzt dient das auch dem Schutz unserer Fahrer“, erläutert Decker.

In die Wohnungen hinein gehen die Mitarbeiter nur, wenn Kunden körperlich oder geistig nicht in der Lage sind, selbst die Speisen zu holen oder sich auf dem Teller zuzubereiten. Dann erledigen dies die Fahrer. Für alle Beteiligten ist das eine besondere Situation.

Aber der Service ist für viele wichtiger denn je. „Seit den zunehmenden Ausgangsbeschränkungen haben wir 30 Neukunden dazugewonnen. Außerdem haben viele Bestandskunden ihre wöchentliche Liefermenge erhöht“, erzählt Decker. Derzeit überlege man, am Wochenende eine zusätzliche Tour zu fahren, um die steigende Nachfrage besser zu bewältigen.

Der Menüservice des Caritasverbandes besteht aktuell aus 23 Mitarbeitern: 20 fahren das Essen aus, drei kümmern sich um die Organisation. In Hürth gibt es unter der Woche sechs Touren und am Wochenende vier. In Bedburg werden täglich drei Touren gefahren. Jede Tour hat ein eigenes Fahrzeug. 

 

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Der Caritasverband Rhein-Erft-Kreis e. V. ist Träger von rund 70 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante und stationäre Pflege, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungsdienste. Neun Seniorenzentren betreibt der Verband im Kreisgebiet. Mit über 1.600 Mitarbeitenden gehört er zu den größten Arbeitgebern im Rhein-Erft-Kreis. Hinzu kommen rund 1.000 Ehrenamtler. Damit ist der Caritasverband zugleich der größte Wohlfahrtsverband im Rhein-Erft-Kreis.

 

Bildzeile:

Routine in Zeiten von Corona: Wie hier bei Fahrerin Astrig Beileman, gehört penible Händehygiene und ein Mundschutz inzwischen zum Alltag beim Menüservice der Caritas Rhein-Erft.

 

Foto: Alois Müller/Abdruck honorarfrei

 

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