So geht die neue Ausbildung zur Pflegefachkraft

21.10.19, 17:21
Kaspar Mueller-Brinkmann
20170307_Marita_Menzel-Kollenberg_Pflegeschule (c) Alois Müller

Hürth – Ab dem Jahr 2020 werden Pflegefachkräfte nicht mehr zu staatlich anerkannten Altenpflegern, Kranken- oder Kinderkrankenpflegern sondern zu Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern ausgebildet. Mit der neuen Ausbildung ist weit mehr verbunden als eine andere Berufsbezeichnung. Marita Menzel-Kollenberg, Leiterin der Caritas-Pflegeschule, verspricht sich von der Reform vor allem Vorteile für die Absolventen. Die Bewerbungsphase für die neue Ausbildung beginnt am 1. November 2019.

Wie ist die aktuelle Situation?

Bisher müssen sich angehende Altenpfleger bei einem      Seniorenzentrum oder einer ambulanten Pflegeeinrichtung bewerben. Werden sie eingestellt, lernen sie dort die Berufspraxis. Die Theorie vermittelt ein Fachseminar für Altenpflege. Die Azubis für Kinderkranken- und Krankenpflege lernen die Praxis im Krankenhaus und gehen auf eine separate Fachschule.

Wo liegen die Vorteile der neuen Ausbildung?

Die neue, dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann ist generalistisch aufgebaut und befähigt die Auszubildenden zur Pflege aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen. „Dadurch erhalten Azubis aus Betrieben der Altenpflege zum Beispiel einen noch tieferen Einblick in medizinische Zusammenhänge. Azubis aus Krankenhäusern lernen viel über die Pflege von Patienten mit Demenz“, erläutert Menzel-Kollenberg. Alle Auszubildendenlernen in der Praxis die Bereiche Psychiatrie und Pädiatrie kennen und können einen Wahleinsatz im Bereich Pflegeberatung, Rehabilitation oder in der palliativen Pflege absolvieren. Nach dem Abschluss ist ein Wechsel innerhalb der Pflegebereiche jederzeit möglich. „Damit sind Absolventen viel flexibler als früher“, so Menzel-Kollenberg. Ein weiterer Vorteil: Zukünftige Absolventen sind in ihrer Orts- und Länderwahl frei, denn der neue Berufsabschluss ist EU-weit anerkannt.

Was ändert sich noch?

Vereinheitlichte Lehrpläne sorgen dafür, dass bald Azubis aus allen Pflegebereichen gemeinsam unterrichtet werden. Ähnlich wie zuvor gliedert sich die neue Pflegeausbildung in einen betrieblichen und einen schulischen Teil. Der Unterricht findet in der Caritas-Pflegeschule statt und hat einen Umfang von 2.100 Stunden. Die praktische Ausbildung im Betrieb umfasst 2.500 Stunden. Neu ist, dass Azubis aus Krankenhäusern 400 Stunden Praxis in einer Altenpflegeeinrichtung lernen müssen und umgekehrt. 

Wie ist die Vergütung?

Alle Auszubildenden erhalten eine Ausbildungsvergütung. Beim Caritasverband liegt diese im ersten Jahr bei 1.140 Euro und steigert sich bis zum dritten Jahr auf 1.303 Euro brutto.

Welche Karrierechancen gibt es?

Im Anschluss an die Ausbildung bieten sich verschiedene Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem kann eine staatlich geprüfte Pflegefachfrau das neu eingerichtete Pflegestudium verkürzt absolvieren. „Die Karrieremöglichkeiten sind vielfältig“, sagt die Pflegeschulleiterin und betont: „Durch die Neuregelung wird der Pflegeberuf attraktiver. Außerdem werden Pflegefachkräfte dringend gesucht und ein Ende der Nachfrage ist nicht in Sicht.“

 

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Der Caritasverband Rhein-Erft-Kreis e. V. ist Träger von rund 70 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante und stationäre Pflege, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungsdienste. Neun Seniorenzentren betreibt der Verband im Kreisgebiet. Mit über 1.600 Mitarbeitenden gehört er zu den größten Arbeitgebern im Rhein-Erft-Kreis. Hinzu kommen rund 1.000 Ehrenamtler. Damit ist der Caritasverband zugleich der größte Wohlfahrtsverband im Rhein-Erft-Kreis.

 

Bildzeile:

Marita Menzel-Kollenberg (links), Leiterin der Caritas-Pflegeschule Hürth, kontrolliert die Arbeit einer Auszubildenden an der Übungspuppe (Archivfoto).

 

Foto: Alois Müller/Abdruck honorarfrei

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