Erftstadt – Gleich doppelten Grund zur Freude hatten die Mitarbeitenden der Caritas-Tagespflege und der Sozialstation in Erftstadt. Die Sozialstation feierte ihren 40. Geburtstag und beide Einrichtungen wurden feierlich von Pastor Hans-Peter Kippels und vor vielen Gästen – darunter Bürgermeister Volker Erner – eingesegnet.
Im Rahmen der Feier verwies Stadtarchivar Dr. Frank Bartsch auf die bewegte Geschichte des Gebäudes. Als das „Adlon von Lechenich“ bezeichnete er den Anfang des Jahres vom Caritasverband bezogenen Bau an der Frenzenstraße im Herzen Lechenichs. Im 17. Jahrhundert war es als „Hotel zur Krone“ Anlaufpunkt für Feldherren und den Adel. Im 19. Jahrhundert hatte es eine glanzvolle Zeit als „Rheinischer Hof“. Das Gebäude sei lange ein sozialer Treffpunkt des Ortes gewesen. Diesen belebe der Verband nun durch die enge Verzahnung der Caritas-Sozialstation und der Tagespflege mit zwölf Plätzen wieder, sagte Dr. Petra Rixgens, Vorständin des Caritasverbandes, bei der Feier. „Diese beiden Angebote zusammen, das funktioniert für den Verband und die Menschen in Lechenich sehr gut“, betonte sie.
Vorläufer der Caritas-Sozialstation waren Gemeindeschwestern, die sich noch zu Fuß und per Fahrrad um alte und kranke Menschen kümmerten. Eröffnet wurde die Station Anfang 1979. Von da an wuchs sie kontinuierlich. Heute verfügt die Sozialstation über 24 hauptamtliche Kräfte, zwei Azubis, setzt acht Fahrzeuge in Früh-, Spät- und Wochenendtouren ein und versorgt rund 250 Pflegebedürftige in Erftstadt. Jährlich legt das Team rund 180.000 Kilometer für seine Patienten zurück.
Neben der Grundpflege und der medizinischen Versorgung bietet der ambulante Dienst heute auch Palliativpflege, hauswirtschaftliche Hilfen und ambulante Betreuungsdienste an. Leiterin Tamara Riem: „Die Nachfrage nach ambulanten Pflegeleistungen ist über die Jahre größer und vielfältiger geworden. Darauf haben wir reagiert und unsere Angebote immer wieder angepasst.“
Beleg dafür ist die enge Verzahnung mit der Tagespflege, wo ein siebenköpfiges Team viele Aktivitäten wie zum Beispiel Gruppengymnastik, Werken und Kreatives, Gedächtnistraining und Spaziergänge durch den Ort für Besucher anbietet und besonders die sozialen Kontakte fördert. Der Verband werde auch zukünftig für Anliegen und Wünsche von Senioren und deren Angehörigen ein offenes Ohr haben, so Dr. Petra Rixgens.
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Der Caritasverband Rhein-Erft-Kreis e. V. ist Träger von rund 70 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante und stationäre Pflege, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungsdienste. Neun Seniorenzentren betreibt der Verband im Kreisgebiet. Mit über 1.600 Mitarbeitenden gehört er zu den größten Arbeitgebern im Rhein-Erft-Kreis. Hinzu kommen rund 1.000 Ehrenamtler. Damit ist der Caritasverband zugleich der größte Wohlfahrtsverband im Rhein-Erft-Kreis.
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Gemeinsam mit vielen Gästen feierten die Teams der Caritas-Sozialstation und der Tagespflege sowie Pastor Hans-Peter Kippels (Mitte) die Einsegnung und 40 Jahre Caritas-Sozialstation Erftstadt. Teil der Feier: Die Mitarbeiterinnen singen das Erftstädter Caritas-Lied.
Foto: Alois Müller/Abdruck honorarfrei