Mit Kinofilm über Tabu-Thema Sucht informieren

05.02.24, 17:20
Kaspar Mueller-Bringmann
240130_COA-Aktion_Kino_mr (c) Carsten Preis

Kerpen / Erftstadt – „Wenn man über Sucht spricht, geht es meistens um die Abhängigen selbst“, sagt Franziska Graw-Czurda von der Caritas-Erziehungs- und Familienberatung in Erftstadt. „Oft vergessen wird dabei das direkte Umfeld. Rund 2,6 Millionen Kinder leiden in Deutschland unter den Suchtproblemen eines Elternteils“, betont die Diplom-Heilpädagogin. Zur COA (Children Of Alcoholics)-Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien vom 18. bis zum 24. Februar 2024 will das Caritas Kompetenz Netzwerk Gesundheit und Familie auf besondere Weise auf das Thema aufmerksam machen – überdimensional und aus jeder Menge Musikboxen. Mit zwei Filmvorführungen und anschließenden Gesprächsangeboten wollen die Caritas Erziehungs- und Familienberatung in Kerpen und Erftstadt sowie die Psychosoziale Beratung | Fachambulanz Sucht in Kerpen für das Thema sensibilisieren.

Gezeigt wird der Film „Das Lächeln der Tiefseefische“ am Sonntag, 18. Februar, 15 Uhr, (Capitol Theater Kerpen, Eintritt frei) und am Montag, 19. Februar 2024, 20 Uhr, (VHS Kino Erftstadt, Eintritt: sechs Euro). Der Film ist ab zwölf Jahren freigegeben und lässt die Zuschauer auf eindringliche Weise mit Malte, dem Protagonisten des Films, mitfühlen, der versucht mit seinem Leben und seinem suchterkrankten Vater zurechtzukommen. Im Anschluss an die Vorführung gibt es die Möglichkeit für ungezwungene Gespräche mit den Mitarbeitenden der Beratungsstellen.

„Die Sucht lebt vom Schweigen“, betont Annick Höveler von der Fachambulanz Sucht, die die beiden Veranstaltungen gemeinsam mit Franziska Graw-Czurda organisiert hat. „Mit den Aktionen wollen wir dieses Schweigen brechen und helfen, dazu eine Sprache zu finden“, so Höveler weiter. Denn die Sucht eines Elternteils bedeutet für die Kinder einen hohen Leidensdruck.

Schamgefühle über die Situation zu Hause, permanente Unsicherheit wegen des unberechenbaren Verhaltens des Elternteils, das Aufrechterhalten einer glücklichen Fassade vor Freunden und Angehörigen: „Kinder übernehmen dann früh viel zu viel Verantwortung und werden damit überfordert“, erläutert Annick Höveler. „Uns ist wichtig allen Besucherinnen und Besuchern zu zeigen, damit ist man nicht allein“, ergänzt Franziska Graw-Czurda.

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Der Caritasverband Rhein-Erft-Kreis e. V. ist Träger von rund 70 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante und stationäre Pflege, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungsdienste. Neun Seniorenzentren betreibt der Verband im Kreisgebiet. Mit über 1.600 Mitarbeitenden gehört er zu den größten Arbeitgebern im Rhein-Erft-Kreis. Hinzu kommen rund 1.000 Ehrenamtler. Damit ist der Caritasverband zugleich der größte Wohlfahrtsverband im Rhein-Erft-Kreis.

 


Bildzeile:
Wollen im Kino, gemeinsam mit vielen weiteren Kollegen, für das Thema Kinder in suchtbelasteten Familien sensibilisieren (von links): Sina Wilms-Jackson (Erziehungs- und Familienberatung Kerpen), Annick Höveler, Saskia Fries-Neunzig (beide Psychosoziale Beratung | Fachambulanz Sucht) und Dr. Britta Schmitz (Erziehungs- und Familienberatung Erftstadt).

Foto: Carsten Preis / Abdruck honorarfrei

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