Kindern mit psychisch und suchtkranken Eltern helfen

27.09.18, 12:03
Kaspar Mueller-Brinkmann
161006_Caritas_Ohne_Foto (c) Caritasverband Rhein-Erft

Kerpen – Erfahrungen aus der Praxis weitergeben und daraus lernen, das war das Ziel eines Praxis-Fachtags der Erziehungs- und Familienberatungsstelle Kerpen des Caritasverband Rhein-Erft. Rund 60 Mitarbeiter von Jugendämtern und Erziehungsberatungsstellen sowie Therapeuten und Pädagogen informierten sich jetzt im Haus der Familie in Kerpen über das Thema „Hilfen für Kinder mit psychisch und suchtkranken Eltern“. Anhand von vier Praxisbeispielen wurden den Teilnehmer unterschiedliche Angebote zu diesem Thema im Rhein-Erft-Kreis erläutert.

„Uns ist wichtig zu verdeutlichen, dass nicht nur der kranke Elternteil, sondern auch dessen Kinder dringend Hilfe und Unterstützung benötigen“, erklärt Ulrich Blümer, Leiter der Caritas Erziehungs- und Familienberatung Kerpen. Psychische Erkrankungen lassen sich nicht von heute auf morgen heilen, die Krankheitsphase erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, in dem auch die Betreuung der Kinder stark beeinträchtigt ist: „Es ist wichtig, für dieses Thema dauerhaft zu sensibilisieren“, so Blümer weiter. Zu einer gesellschaftlichen Tabuisierung psychischer und suchtbedingter Erkrankungen kämen zudem häufig Ängste und massive Ohnmachtsgefühle der Kinder und Jugendlichen hinsichtlich der seelischen Symptome ihrer Eltern. Insgesamt werde ein Anstieg psychischer Erkrankungen beobachtet, Kinder psychisch kranker und suchterkrankter Eltern seien vielfältigen Entwicklungsrisiken ausgesetzt.

In der Vergangenheit lag der Fokus oft ausschließlich auf der Erkrankung der Eltern, dass es dadurch aber auch häufig bei den Kindern zu Auffälligkeiten kommt, wurde zu wenige beachtet. Das hat sich inzwischen geändert. „Aber“, so Blümer, „hier muss noch viel passieren.“ Wichtig sei die enge Kooperation der Helfer – wie Lehrer, Jugendamtsmitarbeitern, Beratungsstellen Ärzten und alltäglichen Bezugspersonen. Bei der Caritas arbeiten zum Beispiel die Psychosoziale Suchtberatungsstelle Kerpen und die Erziehungs- und Familienberatung Erftstadt eng zusammen. Die Erziehungs- und Familienberatung Kerpen widmete dem Thema ein siebenjähriges Projekt mit vielfältigen Angeboten und Kooperationen. Auch Jugendämter und Schulen oder die Betroffenen selbst können sich an die Caritas Beratungsstellen wenden.

 

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Der Caritasverband Rhein-Erft-Kreis e. V. ist Träger von rund 70 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante und stationäre Pflege, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungsdienste. Neun Seniorenzentren betreibt der Verband im Kreisgebiet. Mit über 1.600 Mitarbeitenden gehört er zu den größten Arbeitgebern im Rhein-Erft-Kreis. Hinzu kommen rund 1.000 Ehrenamtler. Damit ist der Caritasverband zugleich der größte Wohlfahrtsverband im Rhein-Erft-Kreis.

 

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